Das 2. Halbjahr

Hallo ihr Lieben,
nun melde ich mich endlich einmal wieder nach langer Abwesenheit. Ich hatte einfach so viel zu tun, da war es mir nicht möglich mich dem Blog zu widmen.

Aber ich möchte euch jetzt gerne von meinem 2. Halbjahr Jagdkurs berichten. Nach der Weihnachtspause ging es dann endlich weiter.. Ich freute mich schon sehr darauf, dennoch war mir bewusst, dass es überhaupt nicht einfach werden würde. Noch mehr lernen, noch mehr schießen und noch weniger Zeit und Schlaf. Was ist ein Biotop? Wie kann ich es anlegen? Aus wie vielen Jungfüchsen besteht ein Geheck? Wie verläuft die Brunft bei Rot- und Damwild? Wie viele Eier legt das Rebhuhn? Viele Fragen und noch mehr..
Ein paar Wochen vor der Prüfung hatten unsere Ausbilder sich noch einen Bestimmungsparcour ausgedacht. Es wurden viele Vogelpräparate, Losungen, Gefieder und Zweige aufgestellt, die wir dann bestimmen sollten.
Ich weiß ich habe das jetzt schon oft erwähnt, aber das geforderte Wissen ist so umfangreich... Ich war oft am verzweifeln, habe überlegt ob ich das überhaupt schaffe und ob meine Kräfte ausreichen. Abends hatte ich später kaum mehr Lust noch los zu fahren, mir immer wieder alles anzusehen und die Fragen aus den Ordnern noch ein letztes Mal durchzugehen.
Kurz vor Ende fand dann noch ein Test statt, um sicher zu sein, dass man das meiste konnte. Alle bestanden mit guten Leistungen und fühlten sich sicher.
Ich WOLLTE nun, dass die Prüfung ENDLICH los geht.
Ich hatte wirklich das Bedürfnis das Gelernte zu erzählen und mein Können unter Beweis zu stellen.

Und dann war es endlich soweit.
Kurze Info: Die erste Prüfung besteht aus der Schießprüfung am morgen und der schriftlichen Prüfung am Mittag. Beim Schießen müssen 3 von 10 fliegenden Tontauben mit der Flinte erziehlt werden, bei der Büchse am besten mehr als 25 von 50 Punkten auf die Bockscheibe.
Bei der Schriftlichen bekommt man für die vier Fächer Wildtierkunde, Jagdrecht, Waffenrecht und Hunde jeweils 20 Fragen.
Die mündliche Prüfung findet eine Woche später statt, bei der man in jedem dieser Fächer 20 Minuten geprüft wird.

Aber weiter im Text:
Mein Vater fuhr mich und meine zwei Freundinnen an diesem Morgen zum Schießstand. Als wir dort ankamen war die Stimmung von allen sehr angespannt, denn das Schießen ist mit der Mündlichen mitunter das Schwerste.
Wir wurden in die jeweiligen Gruppen ( die Rotten) eingeteilt und dann kam der Schock. Ich war diejenige, die als erste dran kam. Also Sachen zusammen und mit den anderen drei auf den Flintenstand. Wir wurden aufgestellt und dann ging es los. Der erste Schuss viel.. Getroffen! Und so ging es immer im Wechsel. Am Ende hatte ich 5 Tauben und 49 auf die Bockscheibe. Bestanden und die Freude war riesig!! :))

Bevor wir die Schriftlich antraten gab es noch ein Festmahl bei MCDonalds, um sich zu stärken.
Danach verflog die Zeit des Schreibens wie im Flug.

Eine Woche später kamen dann die Mündlichen. Beim Aufstehen fühlte ich mich noch wirklich gut, genauso wie beim reingehen in den Prüfungsraum. Ich konnte die gefragten Präparate alle ganz gut zuordnen, bestimmen und etwas darüber erzählen. Bei der Waffenhandhabung ging zum Glück alles gut. Ich hatte dort zuerst Bedenken, ob alles gut gehen würde. (Dort fallen die meisten durch -es ist eigentlich ja auch das Wichtigste und Verantwortungsvollste-). Der Rest verlief so schnell, dass sich der ganze Morgen wie nur 5 Minuten anfühlte.
Dann hieß es warten. Ich und meine drei Mitstreiter saßen langsam auf heißen Kohlen und warteten auf DAS entscheidene Ergebnis. Plötzlich wurden wir alle aufgerufen und aufgestellt. Die Prüfer gratulierten uns allen zu den hervorragenden Ergebnissen und überreichten uns die Prüfungszeugnisse.
Draußen merkte ich plötzlich wie auf einmal alles von mir abfiel. Mein Vater hatte vor dem Raum gewartet und empfing mich. Da konnte ich nicht mehr an  mich halten und fing an zu weinen. Es war so befreiend und dennoch traurig. Diese wunderschöne Zeit die ich verbringen durfte war nun vorbei und trotzdem ging es jetzt weiter für mich. Auf in ein neues, spannendes Leben! Meine Oma ( ist ja selber Jägerin gewesen) und meine Tante überraschten mich auf dem Parkplatz und dachten zuerst, dass ich nicht bestanden hätte, aber als sie merkten das es Freudentränen waren, fielen sie mir um den Hals.

Zum Abschluss gab es am Ende der mündlichen Prüfungswoche (der komplette Kurs hatte bestanden)  noch eine Feier. Es wurden Reden gehalten, lecker Wildschwein gegessen und getanzt. Wir feierten bis spät in die Nacht und ließen den Kurs noch einmal Revue passieren. Alle waren sich einig: Die beste Entscheidung die wir treffen konnten.

                                          (Links: die Ausbilder, Rechts: der Kurs)

Ich hoffe ich konnte euch auch dieses Halbjahr etwas näher bringen ;)

Eure Martje

Kommentare

Beliebte Posts